Monday, June 24, 2013

Irresistible Change

Posted by Christoph



Es fällt mir schwer vorauszusehen, in welche Richtung sich dieser Blog-Post entwickeln wird. Manchmal muss man einfach beginnen zu schreiben und hoffen, dass jede Zeile dich ein Stück einem gewissen Ziel näher bringt. Glücklicherweise muss ich diesmal nur den Englischen Text übersetzen - mir gefällt wo der hinging.
Es ist nun bald drei Wochen her, dass ich aus der Schweiz zurück nach Österreich gezogen bin. Ich kann noch nicht viel darüber sagen, wie ich mich fühle. Alles noch ziemlich früh. Es waren jedenfalls volle und schöne, beschäftigte Wochen. Ich habe vieles erledigt, Freunde getroffen, Dinge erlebt, in der Sonne gelegen und den ersten Herzschmerz der Rückkehr überwunden. Ich war auch kurz mal wieder in Fribourg um meine letzten Sachen abzuholen. Nur eine Nacht. Ich denke, jetzt ist es offiziell vorbei.
Ich werde jetzt keine tränenreiche Beschreibung davon beginnen, wen und was ich denn alles vermisse! Es soll genug sein zu sagen, dass zurückzugehen und wieder Abschied zu nehmen nicht einfach war. Nicht dem Ort der zu Hause war und den Leuten die Familie geworden sind und es - zum Glück! - auch bleiben.
Ich hab folgendes Zitat im Internet gefunden (zwischen Liedtexten von Taylor Swift - verrückte Welt):

"Das Leben wird dich brechen. Niemand kann dich davor beschützen und alleine zu leben wird auch nicht helfen, weil die Einsamkeit dich mit ihrer Sehnsucht zerbrechen wird. Du musst lieben. Du musst fühlen. Das ist der Grund, aus dem du auf der Erde bist. Du bist hier, um dein Herz zu riskieren. Du bist hier um verschlungen zu werden. Wenn dein Herz gebrochen wird oder du betrogen wirst, oder verlassen, oder verletzt, oder der Tod sich dir nähert, dann setz dich nah an einen Apfelbaum und hör dem Geräusch der Äpfel zu, die um dich herum zu Boden fallen und ihre köstliche Süße verschwenden.
Sag dir selbst, dass du so viele gekostet hast wie du konntest."
― Louise Erdrich, The Painted Drum LP

(übersetzt von mir, Original unten)

Das wirkt wie eine sehr traurige Sichtweise, oder? Aber ich denke, sie könnte nicht richtiger liegen damit. Das Leben tut manchmal weh - sie erzählt euch nichts neues und ich auch nicht. Die Chancen sind groß, dass du selbst schon erlebt hast, dass es so ist. Zumindest wenn du älter als 10 Jahre alt bist. Aber dann hast du auch erlebt, wie wunderschön und was für ein Abenteuer das Leben sein kann! 
Scheint es nicht so als ob das Leben ein stetiger Wechsel zwischen diesen beiden Wahrheiten ist? Henry Nouwen sagt, dass in jeder Umarmung der Schmerz einer Trennung steckt und hinter jedem Lachen eine Träne. Ich denke, er hat Recht. Was nehmen wir nun mit? Dass das Leben nur aus Schmerz besteht dem wir nicht ausweichen können? Nein. Dass das Leben nur eitel Sonnenschein ist? Sollen wir so tun, als ob alles gut wäre, wenn es das nicht ist? Nein. Ich fühle mich verpflichtet, das Leben so zu nehmen und zu feiern wie es ist. Mit allen Hochs und Tiefs und dem Schmerz, genauso wie dem Lachen und seinen Möglichkeiten. 
Die Schweiz war so eine Möglichkeit, und eine angefüllt mit Lachen noch dazu! Natürlich gabs die gelegentlichen traurigen Momente. Ich bin so dankbar für die Möglichkeit ins Ausland zu gehen, eine neue Sprache zu lernen, selbstständig zu leben, Dinge zu studieren die mir WIRKLICH Freude machen und neue Freundschaften zu schließen. Ich hätte mir den Trennungsschmerz den ich momentan manchmal fühle durchaus ersparen können, aber ich wäre ärmer um jede Erfahrung und jede Freude. Klar, wäre ich nicht so gut befreundet mit meinen Mitbewohnern, dann würde ich sie jetzt nicht so sehr vermissen. Das ist das Risiko, das man eingeht. Ich würde es jeden Tag wieder tun. 
Ich hab diesen Drang in mir, zu reisen. In Wahrheit würde ich gerne wieder irgendwo hin gehen. Irgendwo wo ich arbeiten, neue Dinger erleben und hingehören kann. Diesem Leben einen Sinn geben. Wenn ich ehrlich bin, dann suche ich nach Stabilität, nach Kontinuität. Ich weiß nur noch nicht, wo ich sie finden kann. Das führt mich zu einer weiteren unvermeidlichen Schwierigkeit: Zurück zu kommen und festzustellen, dass Beziehungen sich verändert haben und verändern. Es mag vielleicht nicht so scheinen, weil ich einen wunderschönen und tollen Empfang bekommen habe hier, aber ich merke es doch. Vor allem merk ich, dass es Arbeit braucht, sich wieder in Beziehungen zu investieren jetzt und wie sie sich verändern würden, würde ich wieder gehen. Natürlich gibt es eine Reihe treuer Freunde und Familie, aber der Gedanke zu gehen macht mir Angst. Wenn ich so über das Leben nachdenke, dass ich mal gerne führen möchte, bleibt mir nichts anderes übrig, als darüber nachzudenken, was ich dafür vielleicht aufgeben muss. Man gewinnt die Freude und Spannung in ein anderes Land zu ziehen nur dadurch, dass man sein Heimatland verlässt, neue Freunde nur dadurch, dass man andere aufgibt und die Belohnung, eine Arbeit oder Umstände die man sich erträumt hat, kommt vielleicht zu einem Preis der größer ist als man gedacht hat. 
Aber ich erinnere mich auch daran, dass diese Probleme und Sorgen sehr sehr gering und unbedeutend sind, verglichen mit dem wie es anderen Menschen täglich geht. Menschen aus allen Nationen, die ihren Schweiß, ihre Tränen und manchmal ihr Blut vergessen im Kampf um einen bessere, gerechtere Welt. Menschen, die keine neue Heimat suchen, aber für die zu Hause zu einem gefährlichen, dunklen Ort geworden ist. Menschen, die ihre Heimat keineswegs freiwillig verlassen, deren Tränen eine andere Sprache sprechen als meine. Diese Menschen empfinden einen Schmerz, den ich nicht nachvollziehen kann.

Mit jedem Blinzeln muss noch ein Mensch flüchten. 
 
Und trotzdem: Veränderung wirkt so unausweichlich. Und auch unwiderstehlich.
Es ist lange her, dass ich versprochen habe, dass dieser Blog seinen Namen ändern wird. Weg von Christoph in der Schweiz, zu seinem ursprünglichen Namen This Life's Not Mine (Dieses Leben gehört nicht mir - Erklärung hier: This Life's Not Mine?). Das ultimative Ziel und das Verlangen meines Lebens ist Jesus zu verherrlichen. Ich weiß nicht, ob seine Wünsche schon meine Wünsche sind, ob ich mir dieses Leben so vorstelle, wie er das tut. Ich bin nicht perfekt. Vielleicht wird es Zeit, zu einigen meiner Träume und Ideen Abschied zu nehmen, um Platz für etwas Neues zu schaffen. Vielleicht bin ich auch auf dem richtigen Kurs. Ich kann eigentlich nur Schritt für Schritt gehen und auf seine Stimme hören, die mir sagt: 
Dann sagte er zu der Menge: »Wenn einer von euch mit mir gehen will, muss er sich selbst verleugnen, jeden Tag aufs Neue sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.
Wer versucht, sein Leben zu retten, wird es verlieren. Aber wer sein Leben für mich aufgibt, wird es retten.
Was nützt es, die ganze Welt zu gewinnen, aber dabei an der eigenen Seele Schaden zu nehmen oder sie zu verlieren? Jesus in Lukas 9,23-25
Ich verabschiede mich also nicht nur von der Schweiz sondern auch von meinen Träumen, meiner Vorstellung, wie dieses Leben zu laufen hat. Ich lege es wieder vor ihn hin und ich weiß, das ist die einzig richtige Entscheidung. Letzten Endes wird nicht entscheidend sein, ob ich in jedem Land dieser Welt gelebt oder mein ganzes Leben in einem Land verbracht habe. Ich kenne Geschichten von so vielen Menschen, die ihr Leben aufgegeben haben um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Missionare, die ihre Heimat für einen neuen Ort verließen, viele von ihnen die an einem unbekannten und einsamen Ort ihr Leben gelassen haben. Menschen die ihren Traum von Familie und von einem zu Hause aufgaben, um eine gerechtere Welt für andere zu schaffen. Auf Kosten ihrer Gesundheit, ihres Glücks und ihres Wohlstands. Es ist so schwer, aber ich weiß, dass ich das tun möchte.
Jesus hat auch gesagt:

Unterwegs sagte einer der Jünger zu Jesus: »Ich will mit dir gehen, wohin du auch gehst.«
Aber Jesus hielt ihm entgegen: »Füchse haben ihren Bau und Vögel haben Nester, doch der Menschensohn hat keinen Ort, an dem er sich ausruhen kann.« 
Jesus in Lukas 9, 57-58
 
Nennt mich einen Flüchtling, denn ich habe keine Platz auf dieser Erde wo ich meinen Kopf hinlegen kann. Ich suche das himmlische zu Hause, das wird mir genügen. Und es wird egal sein, wieviele Äpfel ich gekostet habe. Dieses Leben gehört nicht mir. Es wird gut sein :)
 
Zum Schluss noch ein passendes Lied:
 



Bis bald






I'm having trouble to conceive where this blog post will be going. Sometimes you just have to start writing and hope that each line will take you further. It's been two weeks ago now that I have moved back home from Switzerland. I had busy and wonderful days, encounters with all kinds of friends, things to cherish and celebrate and little heartaches. I even went back to Fribourg already, to get the rest of my stuff. This chapter is over. 
No, this is not going to be some tearful description of how I miss everything again. For now, let it be enough to say that going back and saying bye again was hard. To breathe in the place that just is home and always will be, at least in my head and my heart. To see the people that have made it a haven and a shelter and a fun place to be, all at once. To hug them, who are family and ever unchangeably so.
I've found this quote (buried between song lines by Taylor Swift - what a weird world we live in...) that I want to share with you and talk about today:

“Life will break you. Nobody can protect you from that, and living alone won't either, for solitude will also break you with its yearning. You have to love. You have to feel. It is the reason you are here on earth. You are here to risk your heart. You are here to be swallowed up. And when it happens that you are broken, or betrayed, or left, or hurt, or death brushes near, let yourself sit by an apple tree and listen to the apples falling all around you in heaps, wasting their sweetness. Tell yourself you tasted as many as you could.”
― Louise Erdrich, The Painted Drum LP


This seems like a bleak outlook on life, doesn't it? Yet she couldn't be more right in my opinion. The truth is that life will hurt every once in a while. Mrs. Erdrich is not telling you anything new, and neither am I. Chances are that if you're older than ten years, you've experienced the cruelty of life already. 
However, and this is key: If so, then you've already experienced also the astonishing beauty and adventure that life can be.
Doesn't it seem that life is a constant stretch between those two? Henri Nouwen also says that in every embrace, there is the pain of separation, a tear waiting behind every smile. I guess he's right. 
What do we take from this? That life is just pain we can't hide from? No. That life is nothing but goodness? Should we run around pretending as if everything was golden? No. 
I feel compelled to celebrate life with it's ups and downs, the tears and heartaches as much as laughter and possibilities. 
Switzerland has been one of these possibilites, and one filled with laughter too! Of course I've known the occasional heartache. This is just what it is. I am so deeply thankful to have been given the chance to go and live abroad, learn a new language, live by myself, study subjects that I really love and make new friends.
I could have spared myself the pain of separation by not going at all, but I would be poorer for all the experiences and joys that I'd been given. Sure, if my roomates wouldn't be as good friends as they are, I wouldn't miss them as much. That's the risk you take. And I'd take it again any day. 
I have this urge in me to travel. The truth is, I'd like to go somewhere again. Somewhere I can work, belong, experience new things. Make this life count. In truth, I'm looking for stability, even though I don't know where I might find it. This leads me to another pain that is inevitable: The pain of finding that friendships and relationships have changed. It might not seem so, because of course, I have experienced a truly warm and blessed welcome here, it's just that deep down I know, if I'll be to leave again, some ties will be bound to become less. I can see now already that my life has been a great deal different before leaving and it will require some work to recover bonds here. Of course, there's this faithful group of family and friends that I'm sure will always be there for me and I for them, but the thought of leaving again scares me.
As I'm thinking about the life that I'd like to lead one day, I can't help but wonder what it will feel like to give up on all the other stuff. You gain the joys of moving to one country for the pain of leaving another, the excitement of making new friends for the price of giving up others and the reward in the form of a job you love, might come at an expense that will be greater than you'd like.
Now I am reminded that my so called pains are rather unimportant, considering what is going on in the world today. People of many nations fighting for the same freedom I am lamenting about, shedding tears and shedding their lives for the sake of a future generation. Fleeing their homes and facing the agony of all of that because home may be home, but staying there might mean death or torture. These are the people that feel pain because often, they don't have a friend in the world - neither here nor there. 


 
And yet, change seems inevitable and also irresistible.
I promised long ago that this blog would change it's name. It will go from "Christoph in Switzerland" to it's original name, the one that will always be accurate, no matter where I might go: This Life's Not Mine.  (read about this here: This Life's Not Mine?)
The ultimate goal, my ultimate desire is for my life to bring glory to Jesus. I don't know if my desires are yet his desires, if I'm picturing this life as he does. I'm not perfect.
Maybe it's time to say goodbye to some of the wishes and ideas I've been having, to make room for something else, maybe I'm right on track. 
All I can do for now is take it step by step and check back with him. 
He tells me what to expect:

"Then he told them what they could expect for themselves: “Anyone who intends to come with me has to let me lead. You’re not in the driver’s seat—I am. Don’t run from suffering; embrace it. Follow me and I’ll show you how. Self-help is no help at all. Self-sacrifice is the way, my way, to finding yourself, your true self. What good would it do to get everything you want and lose you, the real you?"
- Jesus in Luke 9:23f
 
So I'm not only saying goodbye to Switzerland. I'm saying goodbye to my life as I knew it and planned it. I'm laying it down again. It's what I know is the best thing to do. In the end, it won't matter if I've lived in every country in the world, or all my life in the same spot. I've heard so many stories of people spending their lives to make the world a better place. Missionaries leaving their homes to never see them again. Many of them dying in some unknown corner of the world. People giving up wishes of family and a sense of home, to work out justice for others. Sacrificing their own health, happiness or prosperity. I know this will be heart breaking. But I know I want to do this.

Jesus also said:
"As they were walking along the road, a man said to him, “I will follow you wherever you go.”
Jesus replied, “Foxes have dens and birds have nests, but the Son of Man has no place to lay his head.”
Jesus in Luke 9:57-58
  
Consider me a refugee, I will have no place to rest my head in this earth. I'm looking for the heavenly home, this will be enough for me.
And it won't matter how many apples I've tasted. This life's not mine. It will be good :)


A great song about all of this for a final thought:



See you soon!

2 comments:

  1. You are listening to Taylor Swift? Like that :) in my opinion there is always something in the songs you can find in your life too. The new design is pretty cool by the way (:

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    1. Well, she's a guilty pleasure of mine, but finding this quote between some of her lines was the internet's doing, not mine :)
      Thanks!

      Wir sehen uns bald hoff ich :)

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